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Tag 2: New Model Army - Vagabonds

We are old, we are young... Diese Seiten haben wir wohl gewechselt, aber immer noch sind we're in this together!

Sommer '89, ich stöbere in einem alternativen Klamottenladen im Souterrain unter der ältesten Kneipe der Stadt - hieß der Laden Viva? Gekauft habe ich jedenfalls ein Judge Dredd T-Shirt ("I am the Law" - ob ich Anthrax in die Challenge mit aufnehmen sollte...?). Im Beschallungsapparat läuft ein Album (jaha, kein läppisches Mixtape, das ganze verdammte Ding!), jeder Track ein Traum von schroffen Felsen und grünen Hügeln an fernen britischen Küsten... 


New Model Army kannte ich wohl. 51st State gehörte zum Pogo-Repertoire jeder Party damals, wie das schon erwähnte Temple of Love der Sisters. Aber dieses Album, Thunder And Consolation, das war Perfektion. Tatsächlich begleitete mich die auf ein Maxell-Tape gezogene Kopie jahrelang, solange ich einen Walkman besaß, überall hin. Überall. Auch und besonders natürlich nach England. Nicht Newcastle, leider, aber Grün und Grau war's ja zuhause auch irgendwie. Ich ließ mir die Haare wachsen und ward Heide und Rebell. 


Götter, was haben wir diesen Song rauf- und runtergedudelt. Keine Party ohne Beineschwingen und peinliches Lip-Synch. Hach, die Schmalzgeige, das Lagerfeuer, das Fernweh! Die Definition von totgehört. An dieser Stelle auch mal: R.I.P. Roxy Music Hall, altes Bumskino turned Schmuddeldisse! Konnte ich auch jahrelang echt nicht mehr ertragen, den Song, zu oft gespielt. I Love the World hätte auch gut in die Reihe hier gepasst oder White Coats, oder The Ballad of Bodmin Pill. Aber nein, es muss dieser sein, es kann nur einen geben, der alten Zeiten wegen. Und er geht auch wieder. Gleich nach vorn, mit Violine, durch die Zahnlücke direkt ins Vagabundenherz. Hymne bleibt Hymne! 


With pulses a-raging and eyes full of wonder, kicking out behind us again!